„Es lebe die Musik!“ oder „Viva la Musica!“, so hieß das fulminante Eröffnungswerk des Konzertes, mit dem sich das sinfonische Verbandsblasorchester Markgräflerland (VBO) am 20. Mai 2012 im Tuniberghaus in Freiburg-Tiengen präsentierte. Gewidmet hatte dieses Stück der Komponist Alfred Reed solchen Musikpädagogen, welchen es besonders am Herzen liegt, ihre Freude an der Musik an ihre Schüler weiterzugeben. Mit „chilligen“ Klängen aus tiefem Blech und hupenden Schlagzeugern, die damit das Leben in Paris aus Sicht eines Amerikaners darstellten, leitete das VBO mit George Gershwins „An American in Paris“ in die Welt des Blues und Ragtime über. „Blues for a Killed Cat“ von Jack End war die passende Fortsetzung dieses Musikstils. Das letzte Aufheulen der „toten Katze“, umgesetzt von gedämpften Trompeten, war hierbei nicht zu überhören. Eine bravourös gemeisterte Freestyle-Jazzeinlage des Solotrompeters David Kraus wurde mit einem Szenenapplaus belohnt. Als Abschluss des ersten Konzertteils wählte Dirigent Helmut Hubov das von Marcel Peeters komponierte Stück „Charles Chaplin“, das dem gleichnamigen Slapstick-Komödianten gewidmet ist. Witzige Staccato-Passagen stellten sicherlich Charlie Chaplin als Schauspieler dar, wohingegen die melancholischen Melodieverläufe eher das Leben des privaten Chaplins widerspiegeln wollten. Mit Magnar Ams „Marsch Nr. 2001b“ eröffnete das VBO den zweiten Konzertteil, womit ein außergewöhnliches Hörerlebnis verbunden war: Sämtliche Bläser erzeugten auf Einzelteilen ihrer Instrumente unterschiedlichste Klänge, doch darüber hinaus bot dieses Werk etliche „Plopp“-Effekte, umgesetzt von Klarinetten, die hierfür den Klangkörper ihrer Backen zu nutzen wussten. Komponist Hardy Mertens ließ mit dem Titel „Ballroom Bamboozles“ zunächst vermuten, dass es sich dabei um fünf ganz normale Tänze handelte, jedoch wurde ziemlich schnell das Gegenteil bewiesen: Der Samba z.B. war kein Samba , der Walzer schlich sich in den Samba hinein, der Blues verlor seine Basslinie, der Saxophonist musste pfeifen und aus dem Schlagzeugregister erklang eine Schreibmaschine − ein ganz normales Stück also. Mit „Cartoon“ von Paul Hart beendete das VBO sein abwechslungsreiches und gekonnt dargebotenes Konzert. Hierbei konnte sich der Konzertbesucher zu etlichen Takten die Albereien von Disneys „Donald Duck“ oder „Micky Maus“ bildlich ausmalen, was wiederum dem besonders humoristischen Charakter des gesamten Konzertes ein rundes Finale bescherte.