Dirigent Helmut Hubov hat für das diesjährige Herbstkonzert des Sinfonischen Verbandsblasorchesters Markgräflerland am 14. Oktober im Tuniberghaus Freiburg-Tiengen zwei kontrastreiche Programmteile zusammengestellt. Während das Orchester im ersten Konzertteil verstärkt mit warmen Klängen vorlieb nehmen musste, so stellte der zweite Teil die Facetten eines rockigen, verspielten und gezielt chaotischen Orchesterklanges dar. Mit „Lauds“ von Ron Nelson eröffnete das Orchester das Konzert auf mystische Art, wodurch für den Zuhörer gleich zu Beginn eine hohe Spannung erzeugt wurde. In ähnlichem Stile führte „Vesuvius“ von Frank Ticheli diese Linie fort. Das Werk beschreibt auf musikalische Weise die „Heimtücken“ des im Golf von Neapel liegenden Vulkans Vesuv, wobei die fabelhafte Natur durch anfänglich ruhig fließende Passagen beschrieben wird, aber schließlich mit einem dramatischen Ausbruch den Höhepunkt und zugleich das Finale findet. Der „Oktober“, das gleichnamige Stück von Eric Whitacre, übermittelte den Zuhörern mit seinen aufbäumenden und in Ruhe endenden Passagen eine sehr tiefe Verbundenheit zum Herbst mit all seinen bunten und sentimentalen Eindrücken. Das Orchester schaffte es, diese herbstlichen Bilder musikalisch in den Gedanken der Zuhörer entstehen zu lassen. Mit Leonard Bernsteins „Overture to Candide“ aus dem weniger bekannten Musical „Candide“ wurde der erste Konzertteil beschlossen. Unter James Bonneys Titel „Chaos Theory“ vermutete man zunächst ein ebensolches wildes Chaos, jedoch wurde man überrascht: Es handelte sich hierbei offensichtlich um ein eher ruhiges Chaos, das sich im weiteren Verlauf des Stückes immer mehr ordnete. Dieses Konzert für E-Gitarre und Blasorchester, zusammen mit dem renommierten Solisten Matthias Fröhlich, schaffte es auf elegante Weise, die E-Gitarre in den Tutti-Passagen nahezu unauffällig in den Gesamtklang zu integrieren, wohingegen Fröhlich in den Solo-Passagen auf den Saiten seiner E-Gitarre sein lässiges Können unter Beweis stellte. „Chunk“ von Jonathan Newman war ein weiteres Stück, das in die eher moderne Welt des zweiten Konzertteils passte. Dieser fand mit „Symphonic Rock“ von Gilbert Tinner, darunter bekannte Hits von Queen, schließlich seinen gerockten Ausklang. In jeder Hinsicht also kontrastreiche „Klangwelten“, die es verdient hatten, gehört zu werden.