Am Sonntag, dem 12. Mai 2013, gastierte das Sinfonische Verbandsblasorchester Markgräflerland (VBO) in der Merowingerhalle in Bad Krozingen-Biengen unter der bewährten Stabführung ihres Dirigenten Helmut Hubov. Mit „La Leyenda del Beso“ (Untertitel „Symphonic Suite from the Zarzuela“) des spanischen Komponisten Reveriano Soutullo eröffnete das VBO den lateinamerikanischen Konzertabend. Im ersten Teil des Stückes gelang es dem Hornsatz, trotz spanischer Gelassenheit des Werkes, den ursprünglichen Jagdhorn-Charakter zum Vortrag zu bringen. Doch nicht nur in diesem Part hatten die Hörner eine dominante Rolle. Das darauf folgende Werk „Vientos y Tangos“ vereinte den Tango mit einem eher klassischen Zwischenteil im Orgel-Stil sowie jazzigen Akkorden im Finale, welche durch rockige Rhythmen selbst für einen in „Dur“ und „Moll“ verliebten Musiker als sehr ansprechend empfunden werden konnten. Mit dem drängenden „Symphonic Dance No. 3 – Fiesta“ von Clifton William vermochte das VBO endgültig Latino-Feuer zu entfachen und entließ damit das Publikum in die Pause. Das furiose „El Salón México“ von Aaron Copland, welches durch unregelmäßige Akzentsetzung jeden Zuhörer aufmerksam werden ließ, und „Conga del Fuego“, nach dem stilistisch vergleichbaren „Danzón No.2“ ein weiteres temperamentvolles Werk aus der Feder von Arturo Marquez, taten dem Samba-geprägten Abend keinen Abbruch; sämtliche Instrumente der Latin Percussion kamen zum Einsatz, was die Vielfältigkeit des Schlagzeugs einmal mehr unter Beweis stellte. Durch den mittlerweile recht groß gewordenen Orchesterstamm gelang es dem VBO beim Konzert ein kompaktes Klangbild zu erzeugen, was bei Auswahlorchestern, bedingt durch ständig wechselnde Besetzungen und das neue Einspielen aufeinander, nicht immer selbstverständlich ist. „Fandango“, ein Stück von Frank Perkins, welches über einen Paso Doble eingeleitet wurde, und „Tiptoe Tune“ von Rob Wiffin, das mit den „Stand-Up“-Soli zweier Trompeten sicherlich einen der Höhepunkte des zweiten Konzertteils darstellte, komplettierten den musikalischen „roten Faden“, der durch das ganze Konzert hindurch erkennbar war. Olé!